26.04.2010

Marathontraining Woche 1 & 2

Vor einigen Wochen habe ich mich zum Marathon bekannt; eigentlich wollte ich auch jede Woche über mein Training schreiben, aber kam dann doch nicht so dazu. Ich verspreche in der Hinsicht Besserung und fasse die ersten 6 von 16 Wochen Training mal zusammen:

Woche 0:
Ich hab die Schuhe, ich hab das Trainingsbuch, es kann losgehen. Das Buch ist die Zusammenfassung einer Unversitäts-Marathonklasse in den USA. Die Kapitel sind nach Wochen unterteilt und jede Woche hat 3 Unterkapitel:

1. Mentale Aspekte und Techniken
2. das Programm der Woche und die physischen Aspekte (Da das Buch aus den USA ist, wird nur von Meilen gesprochen ( 1 Meile = 1,609km) – wundert euch also nicht wenn ich merkwürdige Kilometerangeaben mache. Für mich sind km immer noch leichter verständlich als Meilen; auch wenn 26.2 Meilen weniger klingt als 42,195km.
3. Zusammenfassungen und Tipps von Leuten die den Uni-Kurs gemacht haben und von ihrem Marathon-Erlebnis und dem jeweiligen Training berichten.
Na gut.

Let’s go.

Woche 1: Im Buch heisst es: make your own reality. Du sollst davon ausgehen, dass alle Kontrolle von einem selbst ausgeht. Nicht von ausserhalb, nicht von Glück oder Schicksal, nicht von anderen Menschen, nicht von irgendeinem Ding oder Menschen außerhalb deiner selbst, alles ist selbst gesteuert. Und es geht nicht darum, ob das nun stimmt oder nicht, es geht darum dass du GLAUBST es stimmt.
Ab jetzt werde ich jede Woche 4x laufen – 3x ‚kurz’, 1x lang. Die Distanzen werden sich im Laufe der Zeit steigern und da meine Muskeln, Sehnen und Knochen das nun überhaupt nicht gewöhnt sind, werden sie in den ersten Wochen aufmucken. Meine Antwort darauf soll sein ‚komm, lauf mit mir’. Wenn mir also beim Laufen (eher: dahinschleichen) die Knie weh tun, sage ich: ‚Knie, kommt, lauft mit mir’ und mir dessen bewusst sein dass sie weh tun weil sie von der vielen neuen Bewegungn überrascht sind und sich erst einmal daran gewöhnen müssen.
Außerdem soll ich ein Trainingstagebuch ausfüllen, mit gelaufener Distanz, Anstrengungsfaktor von 1 (garnicht) bis 10 (totale Erschöpfung) und Notizen – mach ich, damit kann ich das hier gut zusammenfassen
Zusätzlich gibt’s Infos über Fuß-Typen, Laufschuhe und Kleidung.
Interessant/erleichternd an der Sache: ich habe keinerlei Zeitvorgaben, nur Distanzen:

0903 Tag 1 - 4,8km: ich wollte unter 40 Minuten bleiben und habe mir, da ich weder Uhr noch ipod dabei habe, zuhause eine Stoppuhr gestellt. Ergebnis: 34,40 yay! Danach ging es mir gut, so viel besser als davor – mit dem Gedanken, etwas getan zu haben lässt sich der Tag gleich viel leichter starten . Vor dem Lauf ging es mir nicht besonders; ich hatte den Blog meiner Freundin Bex gelesen und mich mit meinen Problemen ziemlich lächerlich gefühlt. Beim Lauf kam mir dann die Idee, ich könnte doch auch Gutes tun, und zumindest mit meinem Lauf Spenden sammeln. Schön. Ich maile Bex von der Idee, und hoffe sie findet sie gut.

1003 Tag 2 - 6,4km: meine Beinmuskulatur war ein wenig unwillig, und anfangs müde, hat sich aber nach etwa 20 Minuten gelegt. Warm war es zwar nicht besonders, danach war mir aber dennoch für 1 Stunde furchtbar heiß. Keine Antwort von Bex.

1103 Tag 3 - 4,8km: die Innenseite meines linken Knies tut nach dem Lauf ein bisschen weh. Weniger heiß, weiterhin kein ipod (da ich nicht weiß ob ich bei Rennen einen Ipod verwenden darf, nehme ich auch zum Training keinen. Für mich etwas ganz neues, bis jetzt war ich immer, immer, egal ob draußen Laufen oder im Fitnesscenter, immer mit ipod. Daher habe ich anfangs befürchtet dass mir unendlich langweilig würde. Erfreulicherweise ist das aber keineswegs passiert; stattdessen nutze ich die Zeit um Gedanke zu ordnen und neue Ideen durchzudenken, mittlerweile überlege ich mit einem Diktaphon zu laufen . Denn kaum ich wieder daheim, habe ich die Hälfte schon wieder vergessen..) Bex schreibt zurück! Die Idee gefällt ihr und sie schlägt vor dass ich für die Organisation New Light laufe; sie unterrichtet dort Yoga und die Heimleitung hat nichtmal das Geld die Angestellten zu zahlen, geschweige denn irgendwelche Inverstitionen zu tätigen.

1503 Tag 4 - 8,05km: der lange Lauf der Woche. Idealerweise sollte ich am Tag davor und danach rasten. Momentan noch lächerlich weil’s nicht weit ist, später aber sehr
sinnvoll. Daher soll ich mir die Pausetage schon jetzt angewöhnen.. ok.. Die 8km sind recht entspannt und daher brauche ich auch 1:05’. Wie lange das auf Marathondistanz wäre rechne ich lieber nicht aus in der Annahme dass ich mich im Training noch steigere und schneller werde…


Die letzten Tage habe ich überlegt, wie ich die vielen Spenden nach Indien kriege. Paypal oder Western Union sind zwar nett aber unseriös, New Light selbst kann nur Schecks empfangen. Ich brauche eine offizielle Plattform.

Totale Distanz diese Woche: 24,05km

Woche 2:

Wenn mir irgendein negativer Gedanke über den Weg läuft soll ich sagen: ‚but it doesn’t matter.’ Also: es regnet - but it doesn’t matter. Die Sonne scheint, es ist heiss - but it doesn’t matter . Ich bin müde - but it doesn’t matter. Muskelkater - but it doesn’t matter. Keine Zeit - but it doesn’t matter. Diese Woche gibt’s eine Distanzsteigerung von 1 Meile – 1,6km und zwar beim langen Lauf der Woche, der Rest bleibt gleich.

1703 Tag 1 – 4,8km: Knie-Innenseiten und Knöchel sind recht überrascht dass die Lauferei nach der ersten Woche noch kein Ende hat. Offensichtlich sind sie Analphabeten und haben nicht mitgelesen: 16 Wochen wird gelaufen, (wahrscheinlich) nicht mehr und sicher nicht weniger. Glücklicherweise haben sie (die Knie und Knöchel) sich dann aber eben dieser Tatsache ergeben – kommt, lauft mit mir - und sich beruhigt. Woran es liegt weiss ich nicht, ist mir auch egal, Hauptsache es tut nicht weh. Bex bringt mich mit der Heimleitung in Kontakt und ich finde mycause.com.au als Basislager für meine Spendensammlung. Leider kann man nur für Organisationen sammeln die gelistet sind. Ich maile dem mycause Team und bitte sie, New Light zu prüfen und in ihre Liste aufzunehmen.

1803 Tag 2 – 6,4km: das linke Knie meldet sich. Außerdem habe ich einen kleinen Muskelkater, spürbar aber erträglich. Ich wünschte das Laufen würde mehr Kalorien verbrennen. Wenn man sich das Ganze ausrechnet, verbraucht man bei einem 16 Wochen Training in etwa die Kalorienmenge von 4-5kg Fett. Wenn man nicht mehr isst. Und da hat man dann auch schon den Haken an der Sache gefunden. Denn wer hat bitte nach zusätzlicher Bewegung nicht mehr Hunger? …

2103 Tag 3 – 4,8km: so stolz dass ich gelaufen bin und hinten nach noch Yoga war. Uuuuund!!!!: Mycause.com.au/runningGCmarathonforBexandnewLight ist registriert!! Woooohooo!!

2203 Tag 4 – 9,65km: Letzte Nacht war ich aus und meine Knie haben so weh getan dass ich nicht mehr tanzen konnte, nur noch nach Hause humpeln. Heute ist wieder alles gut, eine Freude. Der Lauf ist relativ langsam aber entspannend.

Totale Distanz diese Woche: 25,65km. Insgesamt: 49,7km

Laufen bis zum Umfallen


Bis jetzt habe ich 1400.- von den 5000.- australischen Dollar zusammen die ich den Mädels und deren Kindern in Kalkutta versprochen habe; damit sie Unabhängigkeit erreichen können und mehr als ‚überleben’ können.

Es ist schon unglaublich, wir hier machen uns Gedanken darüber wie groß der nächste Fernseher sein wird und ob wir beim Terassen/ Balkon Ausbau Terrakotta oder weiße Fliesen kaufen sollten; welches Vertikutiergerät am besten ist, welche Autoreifen uns die beste Kurvenlage geben und ob wir uns zur BMW oder doch zur Mercedesfraktion bekennen wollen. Wir bestellen Big Macs aber mit Cola Light, wegen der Kalorien, und Starbucks Kaffee mit Magermilch und Süßstoff. Wir überlegen ob wir auf die Malediven auf Urlaub fahren oder doch all-inclusive und dann regen wir uns darüber auf dass das Buffet nicht unseren Vorstellungen entsprochen hat. Die Bevölkerung des jeweiligen Landes haben wir wenn überhaupt nur als Personal im Resort unserer Wahl kennengelernt, und wir kamen uns richtig gut dabei vor, in der Landessprache ‚hallo’, und ‚das ist zu teuer’ sagen zu können.

Abgesehen davon das die Frauen die ich mit meinem Lauf unterstütze wahrscheinlich nicht einmal wissen was das Wort ‚Urlaub’ bedeutet, haben sie auch weder Balkon noch Terassen; sie haben nicht einmal ein Dach über dem Kopf. Die 1300.- die ich bis jetzt gesammelt habe, sind schon toll, aber nicht genug; ich will mein Versprechen halten und wenn möglich sogar toppen. Ich habe mich diesen Menschen gegenüber verpflichtet und ich weigere mich, sie zu enttäuschen.

Darum: laufe ich, trainiere, egal wie das Wetter ist (und es kann hier ganz schön schütten und tuts öfter als mir lieb ist), egal wie müde ich bin ( 50% meiner Dienste beginnen um 0600 und ich stehe dafür um 0445 und laufe nach der Arbeit), egal wie schlecht mir ist (gestern gelernt: fettiges Essen ist gar nicht gut und liegt im Magen wie ein Stein) und wie wenig es mich freut.
Ich tue alles was ich kann um mein Spendenziel zu erreichen, und das ist es worum es geht: es geht nicht um mich – wenn es so wäre, würde ich niemanden von euch kontaktieren sondern einfach trainieren, und die 42,195km laufen und mich freuen dass ich’s getan hab):
Es geht einzig und allein um diese jungen Frauen und ihre Kinder.

Bitte gebt was ihr könnt, von 1.- bis … und leitet dies an alle eure Freunde weiter.

Von Herzen,

Lisa

www.mycause.com.au/runningGCmarathonforBexandNewLight






Müsli Attacke!

Vielleicht geht's euch ja genauso, hin und wieder hat man unglaubliches Verlangen nach etwas, einem bestimmten Lebensmittel oder Gericht und auch wenn viel davon mit Abhängigkeit und emotionalem Essen zusammenhängt; hin und wieder ergibt man sich eben dem Verlangen - wenn man die Möglichkeit hat!

Mir war heute seit .. Monaten, seit Ewigkeiten, ich weiss garnicht mehr wann zuletzt, nach Müsli, Granola, nach sowas wie Nut Clusters: knusprig, süß, und trotzdem 'gesund'.


Daher bin ich nach der Arbeit zum Bioladen meines Vertrauens gefahren, in der Hoffnung dass die dort so ein  Müsli haben. Leider war dem nicht so und die nächsten 2 shops waren nichtmal offen - aaaaaaarghhh...







So hab ich mich durch ein paar Rezepte gesurft und beschlossen, selbst tätig zu werden:

 BEEREN KOKOS CRUNCH

- frische Himbeeren ... perfekt, ich habe nämlich TK Beerenmischung
- Sonnenblumenkerne, 8-12 Stunden eingeweicht
- Mandeln, 8-12 Stunden eingeweicht
- Pekan Nüsse, 8-12 Stunden eingeweicht
- Buchweizen, 6-8 Stunden eingeweicht 
- Kokosflocken
- Ahornsirup ... oder Agave, davon hab ich noch eine Flasche
- Dattelpaste .. also Datteln, püriert, mach ich glatt selbst, dauert 30 Sekunden.
- Birnen oder Äpfel
- Gewürze, Vanille, Mandel, Ingwer, Zimt, (alles nach Geschmack) Salz, Zitronenschale

momentan bin ich beim Einweichen, morgen früh zerkleiner ich alles im Mixer und lasse die Mischung dann für einen Tag oder 2 im Trockengerät. Zugegeben, kein quick fix, aber fürs nächste Mal bin ich gewappnet da diese Menge sicher 2 Kilo Müsli macht, da kommt man schon eine Weile aus.

Und nicht nur schmeckt so ein Müsli super super super gut mit der Milch eurer Wahl, man kann auch Riegel daraus formen oder es über Dessertcremes und Eiscreme zerkrümeln. Bon appetit!






03.04.2010

Röhkonomisch wertvoll - ist Rohkost leistbar? oder: Roh - Aldi Style

Nach der Frage, wo ein Veganer/rohköstler sein Protein herbekommt, kommt oft die Frage wie man sich so eine 'exklusive' Ernährung denn überhaupt leisten kann. 

Ute hat das auf youtube es schon ganz gut analysiert in ihrem Beitrag Können sich nur Reiche Vollwert leisten?

Ansonsten gibts ein paar einfache *Weisheiten* die ihr teilweise vielleicht noch nicht bedacht hattet.

- nur einmal im Monat die Basics beim Diskonter aufstocken - und sogar da gibts mittlerweile auch Bio, in Österreich sowohl als in Deutschland

- auf den Preis pro Einheit achten, oft ist die Großpackung garnicht günstiger.

- online und auf Flugzetteln auf Sonderangebote achten und dementsprechend einkaufen. Dadurch kauft man meist automatisch ein was gerade in Saison, frisch und reif ist.

- Spontaneinkäufe vermeiden; solche Ausflüge enden nur in ungeplanten Ausgaben:
Studien haben gezeigt dass man im Durchschnitt 50% mehr pro Woche ausgibt wenn man täglich statt einmal wöchentlich einkauft - das summiert sich sehr, sehr rasch.

- zum kleinen Lebensmittelhändler gehen wenn man nur 1, 2 Artikel braucht, so erspart man sich die Reizüberflutung eines Supermarktes.

- Märkte besuchen und erstmal Preise vergleichen.

- online einkaufen, da kommt man niemals von der Einkaufsliste ab.

- Obst und Gemüse nach Hause liefern lassen, zb hier:
in der Schweiz
in Deutschland: Rosenheim, beim bio-hopper, oder hier
in Österreich: biowichtladamah

.





darfs ein bisserl mehr sein?

Vor ein paar Tagen hatte rohtopia Besuch *hurra* und hat sich daher ein bisschen am  Herd  Schneidbrett vergnügt um mehr als 'nur' einen - sehr ausgezeichneten - Salat anbieten zu können..



Mehrblatt mit kräutermarinierten Pilzen, Radieschen und Spargelspitzen


KürbisCremeSuppe 

Die Suppe war eine gelungene Premiere, sensationell einfach gemacht mit wenigen Zutaten, unter anderem Orange und Zimt - erraten hat das niemand : )

Zucchetti Marinara

Die Sauce war superaromatisch, mit Knoblauch und selbstgetrockneten Tomaten - lecker lecker

Marillen-Walnuss-Liason

* wow * so gut dass man am besten gleich mehr macht, es kann gut passieren dass, auf ganz wundersame Weise, schon bei der Herstellung die Hälfte abhanden kommt...



marathon training

Vor ungefähr einem Monat habe ich mein Lauftraining für den Marathon an der Goldcoast begonnen.  



Die Waffen meiner Wahl sind ein Paar Laufschuhe und ein Buch dessen Titel so ziemlich alles sagt:

The Non-Runner's Marathon Trainer



 
Mittlerweile bin ich in der 4. (von 16 ) Trainingswochen und soweit, so gut - habe bis jetzt alle Läufe absolviert, mal langsam mal überraschend schnell; hab Muskelkater gehabt und alle möglichen Schmerzen: Knie, Schienbein, Knöchel - Fuß, nicht Hand :) . .  und laut meinem Trainingsbuch ist das auch normal da sich der Körper erst einmal an die ungewohnte Anstrengung gewöhnen muss.
Muskeln, Gelenke, Knorpel und Sehnen sind alle recht überrascht dass sie sich auf einmal 4x die Woche plagen bewegen sollen und tun das eben kund.



Und das Beste: unglaublicherweise bin ich meinem Ziel, 5000.- zusammenzukriegen, schon ein ganzes Stück näher!  Wie schon hier erzählt, ist mein Lauf eine Spendenaktion .